Ein neues Jahr

Mitte September brach unsere Gruppe von sechs jungen Menschen –Marlies, Tamara, Corina, Gerold, Manuel und Sonja – zu einem besonderen Abenteuer auf. Unser Ziel: die Freundschaft mit Gott zu vertiefen und dadurch auch sich selbst besser kennenlernen. Zu Fuss pilgerten wir von Unterägeri nach Appenzell.

Der Weg war körperlich genauso anspruchsvoll, wie geistig bereichernd. Während der ganzen Woche wurden wir von Pfarrer Kurt Schaller begleitet, dessen gute Laune in den frühen Morgenstunden auf alle abfärbte. Das tägliche Gebet nährte uns ebenso wie das feine Picknick. Auf dem Weg hatten wir Gelegenheit, uns gegenseitig zu erzählen, woher wir kommen, was wir bis anhin so gemacht haben und was uns besonders begeistert. Von Graubünden bis nach Südtirol und von der Konditorin bis zum Mathematiker – unsere Hintergründe könnten verschiedener nicht sein. Es war schön, eine ganze Woche geschenkt zu haben, um unterhaltsame wie auch berührende Geschichten aus dem Leben der anderen Teilnehmer zu hören.

Unsere Gruppe wurde von herzlichen Gastgebern aufgenommen, die unsere Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis machten. Eine Nacht verbrachten wir im Kloster Mariazell in Wurmsbach, in dem wir von fröhlichen Schwestern willkommen geheissen wurden und den direkten Seeanstoss mit einer Baderunde feierten. Eine andere Nacht verbrachten wir in der Fazenda da Esperanza in Wattwil, in der uns das Paar Thomas uns Verena eindrücklich vom Programm erzählten, bei dem Menschen sich entschliessen von Drogen, Alkohol und anderen Abhängigkeiten loszukommen. Bei der letzten Übernachtung wurden wir sogar mitten in die Stube einer Familie aufgenommen, sodass die Reise mit einem fantastischen Spaghetti Plausch gekrönt wurde.

Nach dieser ersten intensiven Woche zog unsere Gruppe in das Kloster Maria Opferung. Hier begann die eigentliche Reise von "Oasis". Magdalena und Natalie führten uns ausführlich in die kommenden neun Monate ein. Die ersten Tage im Kloster waren eher gemütlich gestaltet, um uns ein wenig Erholung zu gönnen. Wir nutzten die Gelegenheit, uns weiter näher kennenzulernen und uns beim 1500 teiligen Puzzle lösen auf das bevorstehende Abenteuer einzustimmen. Und schon bald begann der Alltag. Das gemeinsame Gebet zum Beginn und am Ende des Tages, eine Einführung in die Bibel, Gesangs- und Theaterunterricht, ins persönliche Ideal und einen Einblick in die bewährtesten Putzweisheiten – so dicht begann das Programm.

Besonders bereichernd war die erste Exkursion am Mittwochmorgen, begleitet von Stephan Hegglin. Er führte uns auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Altstadt von Zug. Wir besuchten Kirchen, Denkmäler, das Regierungsgebäude und rundeten den Ausflug mit einem Picknick auf dem wunderschönen Aussichtspunkt Guggi über Zug ab.

Nun sind wir gespannt was uns in den kommenden Wochen erwartet. Ein grosses Highlight wird sicherlich das Adoray Festival Mitte Oktober sein, zu dem die Vorbereitungen auch in der Oasis-WG schon auf Hochtouren laufen. Aktuell wird in der Werkstatt am Bühnenbild gehobelt, gesägt, gebohrt, bemalt und geklebt. Es macht Spass zuzuschauen, wie ein selbstgestaltetes Projekt Form annimmt und die Vorfreude wächst, das eigene Werk in Aktion zu sehen.