Exerzitien in Terra Vecchia

Nach einer kurzen und durchtanzten Nacht, ist nun doch noch alles rechtzeitig fertig gebracht. Für unser abenteuerliches Ziel: eine Woche ignatianische Exerzitien im wunderschönen Tessin. Mit dem Zug brechen wir auf dem Süden entgegen, mit viel warmer Kleidung im Gepäck, dennoch hoffend, dass sich's das Wetter vielleicht noch tut anders überlegen. Und wirklich; kaum verlassen wir die Innerschweiz und fahren in den Tunnel rein, blendet uns am anderen Ende bereits der wärmende Sonnenschein. Die Landschaft mit den Bergen und Seen wird durch das goldige Licht ganz weit und auch in der Gruppe verzieht sich der Nebel und neue Freude und Motivation machen sich breit. Während sich der alte Zug gemächlich den Berg entlangschlundert, werden von unseren Augen saftig grüne Palmen, alte Brücken und typische Steinhäuser bewundert. Die letzte Etappe geht es mit dem Bandl himmelwärts über eine grosse Schlucht; für die nicht so Schwindelfreien ist der Anblick von oben eine ziemliche Wucht. Aber auch sonst sind wir alle ganz hin und weg von der Schönheit der wir begegnen, dem kleinen Dörfchen, dem Steinweg durch den Wald bis hin zum Anblick von terra vecchia verstehen wir gleich, der Herr wird uns die Tage sehr segnen. Bis Beat ankommt wird noch ausgiebig gesprochen, gesungen, gespielt und gelacht; und sich - ganz besonders wichtig- intensiv über die drei wichtigsten Wesensmerkale unseres Zukünftigen Gedanken gemacht. Dann aber wird's ernst und das Schweigen beginnt und wir spüren gleich, jetzt weht ein kühlerer Wind. Doch der gute Hirt und die Erfahrungen von Mose, der Samariterin, Zachhäus, Maria Magdalena und Petrus führen uns gut, auch auch Beat macht uns in den Begleitgesprächen immer wieder Mut. Zwischen den Meditationen werden die umliegenden Wälder, Bäche und Dörfer erkundet und in den klaren Nächten der hell leuchtende Sternenhimmel bewundert. So lassen wir uns also vier Tage lang nach dem Hl. Igantius seinen Exerzitien leiten, um so bewusst immer tiefer unserer Sehnsucht entgegenzuschreiten. Und auch wenn so mach Verborgenes in uns sichtbar wird wo wir merken: "Autsch da tuts weh" ; so ist doch der Schlüssel das Wahrnehmen und sich einfach lieben lassen, oder wie Beat es ausdrücken würde: " Your not Ok, but that's Ok!"